Wenn die Leber schwächelt…

Unsere heutige Lebensweise bringt unseren Organismus mit vielerlei Substanzen in Kontakt. Diese muss er verarbeiten, umwandeln und ausscheiden. Einen großen Anteil an dieser Arbeit hat unser „Chemielabor“ die Leber. Unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Verdauungsstörungen, Juckreiz können ein Hinweis dafür sein, dass ihre Kräfte nachlassen und sie ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen ist.

Die Leber ist die größte Drüse unseres Körpers und ein wichtiges Stoffwechselorgan. Sie befindet sich im rechten Oberbauch unter dem Zwerchfell. Sie ist eingebunden in zwei Blutkreisläufe – den Körperkreislauf und das Pfortader System. Die Pfortader bringt Blut das arm an Sauerstoff, aber reich an Nahrungsbestandteilen und Hormonen aus dem Verdauungstrakt ist, in das Organ. Über diesen Weg erreichen auch die oral eingenommenen Arzneimittel die Leber, allerdings auch Alkohol und über die Nahrung aufgenommen Schadstoffe. Die Leber wandelt sie in der Regel so um, dass sie über die Niere ausgeschieden werden können. Zu ihren Aufgaben gehören weiterhin die Speicherung und Freigabe von Zucker, sie ist am Hormonstoffwechsel beteiligt und wichtige Bluteiweiße wie die Gerinnungsfaktoren werden mit ihrer Hilfe hergestellt. Sie entzieht dem Blut giftige Stoffe, und produziert täglich etwa einen halben Liter Gallensaft für die Fettverdauung. Die Leber eines Erwachsenen wiegt circa 2000 g. In 24 Stunden fließen etwa 2000 Liter Blut durch sie durch. Das bedeutet das 1 g Lebermasse für 1 Liter Blut zuständig ist. Eigentlich unvorstellbar.

Die Leber selbst ist schmerzunempfindlich, deshalb bleiben Lebererkrankungen oft lange unbemerkt. Dysfunktionen der Leber werden häufig nicht beachtet. Dabei gehören Erkrankungen wie die nichtalkoholische Fettleber, sowie durch Alkohol oder Medikamente bedingte Leberschäden zu den sogenannten Zivilisationserkrankungen. Denn ihr Auftreten ist eng mit der Lebensweise in der Wohlstandsgesellschaft, insbesondere den Ernährungsgewohnheiten, verknüpft. Die mangelnde Aufmerksamkeit für diese Erkrankungen hängt mit den oft unspezifischen Beschwerden zusammen. Leitsymptome wie Müdigkeit, Druckgefühl im Bauch, Blähungen und Verdauungsstörungen werden oft verkannt bzw. nach Ausschluss anderer organischer Ursachen bagatellisiert. Hinweise auf eine Leberdysfunktion geben nicht nur diagnostische Methoden wir Labor und Ultraschall, sondern auch eine genaue Anamnese (Zustand nach Virushepatitis?, Einnahme von Medikamenten?, Ernährungsgewohnheiten?) und die Einbeziehung komplementärmedizinischer Methoden.

In jeder Hinsicht wohltuend für die Leber ist ein feuchtwarmer Wickel. Er regt die Durchblutung an und aktiviert ihren Stoffwechsel.  Ein Wickel sollte vorzugsweise am Abend angewendet werden, da er ein entspanntes Müdigkeitsgefühl erzeugt. Vor dem Schlafen gehen legt man einen feucht-warmen Waschlappen auf den oberen rechten Oberbauch unterhalb der Rippenbögen. Darüber ein trockenes Handtuch und zum Schluss eine Wärmflasche. Nach einer halben Stunde kann man alles entfernen und entspannt einschlafen. Bewährt haben sich auch verschiedene Heilpflanzen und das miteinbeziehen des Darms, so dass die Arbeitsgemeinschaft Leber – Darm besser aufgestellt ist.