Was haben Hormone mit Histaminintoleranz zu tun?

 

Was haben Hormone mit Histaminintoleranz zu tun?

Das Wechselspiel zwischen Histamin und Hormonsystem

Wir sprechen von einer Histaminintoleranz, wenn es ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und dem Histaminabbau gibt. Das wichtige Enzym für den Histaminstoffwechsel ist die Diaminoxidase (DAO). Nach der Aufnahme von histaminreicher Nahrung, Alkohol oder bestimmten Arzneimitteln, können bei unzureichendem Histaminabbau an verschiedenen Organen  Symptome auftreten. Diese reichen von Kopfschmerzen, Durchfall, schmerzhafter Menstruation, niedrigem Blutdruck, Nesselsucht, Juckreiz, Hautrötung mit Hitzegefühl bis hin zu Asthmaanfällen.

Was haben Hormone mit Histamin zu tun?

Sehr viel! Bekannt ist das Phänomen nach der Pubertät, bei Zyklusstörungen unter der Pilleneinnahme, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren. Das ist auch der Grund dafür, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die größte Rolle spielt nämlich das Hormon Östrogen. Wichtig ist dabei allerdings nicht die absolute Östrogenmenge, sondern das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron.

Um Östrogen in der Leber abzubauen, wird Vitamin B6 benötigt. Muss viel überschüssiges Östrogen abgebaut werden, steht dem Enzym, das Histamin abbaut, der Diaminoxidase (DAO), nicht mehr ausreichend Vitamin B6 zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Östrogenrezeptoren auf Mastzellen durch hohe Östrogenwerte dazu angeregt werden, Histamin auszuschütten.

Pubertät und Histaminintoleranz

Natürlich betrifft es mehr Mädchen als Jungen, da das Phänomen östrogenabhängig ist. Viele Mädchen entwickeln, aufgrund eines unausgeglichenen Hormonsystems, nach der Pubertät erstmals eine Histaminintoleranz.

Weiblicher Zyklus und Histaminintoleranz

Die Intensität der Histaminintoleranz ist vom Zykluszeitpunkt abhängig. Vor dem Eisprung und ab der Menstruation verstärkt sich die Histaminintoleranz aufgrund des niedrigen Progesteronspiegels deutlich. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Regelschmerzen häufig in Zusammenhang mit einer Histaminintoleranz stehen.

Wechseljahre und Histaminintoleranz

Bei vielen Frauen tritt eine Histaminintoleranz erstmalig mit Beginn der Menopause auf. Das ist auch sehr logisch, da die meisten Frauen zu Beginn an einer massiven Östrogendominanz leiden. Es treten vermehrt Zyklen ohne Eisprung auf, was bedeutet, dass kein Progesteron gebildet wird. Diese Frauen leiden dann unter den typischen Wechseljahresproblemen wie Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen, rote Flecken (besonders nach dem Genuss von Alkohol) und Hautreaktionen oder entwickeln erstmalig eine Allergie.

Was kann man tun?

Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie einen Hormontest ausführen lassen. Eine kompetente Therapeutin ist dann in der Lage, Ihren Hormonhaushalt mit bioidentischen Hormonen auszugleichen.

Halten Sie solange eine histaminreduzierte Diät ein, bis die Umstellung der Hormone durch die Therapie erfolgreich war. Meist sind es nur ein paar Monate, die Sie diese Diät einhalten müssen, dann greift die bioidentische Hormontherapie. Gerne berate ich Sie diesbezüglich.

Ihre Christiane Schmidt, Heilpraktikerin